Biografie von Günther Förg
In den letzten Jahren seines Lebens kann Günther Förg nicht mehr arbeiten. Ein Schlaganfall hat seinen rechten Arm gelähmt. Als er 2013 an einer Krebserkrankung stirbt, ist er erst 61 Jahre alt, seine Energie am Ende. Er hat sich immer verausgabt. Zeitgenossen erinnern sich an Exzesse, irre Arbeitswut, furiose Attacken gegen Kollegen und den Kunstbetrieb. Förg, 1952 im idyllischen Füssen im Allgäu geboren, studiert bei dem Informel-Meister Karl Fred Dahmen an der Münchner Akademie, wird später selbst dort Professor und setzt sich durch, ohne sich je auf einen Stil festzulegen. Sein Werk wirkt manchmal friedlich und geordnet, dann wieder impulsiv und ungestüm. Inspiriert vom Konstruktivismus und der amerikanischen Minimal Art malt Föhr Gitter, Fenster und Farbfelder mit leuchtenden Effekten. Ganze Wände lässt er von Assistenten nach Konzept einfärben. Geschichten erzählen interessiere ihn nicht, behauptet er gern, und fotografiert doch serienweise Menschen und Architekturen. Dann wieder baut er Skulpturen wie Tore und formt Köpfe wie archaische Masken. Aus spontan gestischer Zeichnung entstehen schließlich spritzige Bilder mit bunten Tupfen, die ganz unerwartet gute Laune verbreiten. Sich und sein Werk immer neu zu erfinden, ist Günther Förg wohl gelungen. (bikö)